AUSSTELLUNG

UNIVERSITÄT STUTTGART
FOYER
ARCHITEKTUR-
GEBÄUDE

Beijings Danwei-Bewohner haben über Jahre ihre Wohngebäude umgebaut und um neue Nutzungen ergänzt. Gleichzeitig entstanden dabei neue Stadträume. Eine Auswahl dieser kollektiv erstellten Räume werden mit großformatigen Zeichnungen, Fotoserien und Interviews vorgestellt.

Ab den 1950er Jahren entstehen in Beijing zahlreiche Wohnsiedlungen, die Ordnungsvorstellungen des modernen Städtebaus aufgreifen. Abweichend zu den europäischen und sowjetischen Vorbildern der 1920er und 1950er Jahre sind die Quartiere aber durchgängig eingefriedet. Sie sind meist Teil einer Arbeitseinheit (=‘Danwei’) und damit jeweils bestimmten Arbeitsstätten zugeordnet. Ursprünglich setzt sich die Bewohnerschaft eines Danweis zusammen aus Mitarbeitern und deren Angehörige.

Inzwischen haben die Bewohner Teile ihrer Wohnquartiere verändert und umgebaut. Ziel ist ein Vergrößern der Wohnfläche oder das Etablieren von kommerziellen Nutzungen wie Handel, Dienstleistungen oder Kleinstbetriebe. Die Umbauten reichen von einfachen An- und Umbauten bis zu eigenständigen Ergänzungsbauten auf den angrenzenden Flächen.

Schrittweise sind damit aus ursprünglich privaten, siedlungsbezogenen Freiflächen multifunktionale öffentliche Platz- und Straßenräume entstanden. Sie sind gekennzeichnet durch eine komplexe räumliche Morphologie, durch eine Überlagerung von unterschiedlichen Nutzungen sowie durch eine besondere Lebendigkeit. Der Umbauprozess ist geprägt durch Improvisationskunst und Einfallsreichtum.